Welche Gitarre/welches Instrument für Anfänger?

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Wer mal im Winter in freier Wildbahn ohne moderne Hilfsmittel wie Zündhölzer oder Feuerzeug mit Erfolg ein Lagerfeuer entfacht und zum Lodern gebracht hat, der weiß: Das ist nicht so einfach wie im Film. Die Chancen stehen gegen dich.

Wenn dein Kind gerade mit dem Musikmachen angefangen hat, ist es ein Streichholz im Wind. Da kann man ihm natürlich einfach einen nassen Eichenklotz hinhalten mit dem Argument, der brenne auch irgendwann. Oder man hält die Hand zum Schutz darum und bietet erstmal ein paar gut getrocknete Fichtenzweige an und gibt genug Sauerstoff zu. Und setzt sich daneben und starrt voller Begeisterung in die Flammen.

Mich wundert, warum viele Eltern, Musiker, Musiklehrer und Musikalienfachhändler der Meinung sind, ein Anfänger benötige kein besonders gutes Instrument. Ein billiger Hobel genüge. “Wer weiß, wie lange mein Kind das überhaupt machen will. Das Geld ist doch verschwendet, wenn das Instrument dann irgendwann liegenbleibt!” ist eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Auf einem schlechten Instrument muss man um jeden Ton kämpfen. Das ist kein Spaß und schon gar keine Motivation zum Weitermachen. Klar, man kann darauf Musik machen: Früher war auch immer alles düster, grau, feucht und kalt. Ihr wisst ja nicht, wie gut ihr das heute habt. Wir haben noch mit den Großteltern in einem Schuhkarton im Rinnstein gewohnt.

Vom Kältetod bedroht sah ich mich bis auf einen Ausflug nach Island im Winter zum Glück noch nie. Allerdings scheitere ich mit der Brandstiftung an manchen Tagen selbst im Haus am Kamin und mit Zündhölzern. Das kann einem mehr Energie abfordern, als im durchgefrorenen Körper steckt. Streichhölzer, Zeitungspapier, trockenes Holz und ein guter Kamin helfen dem Wachstum einer Flamme zum wärmenden, unaufhaltsamen Feuer.

Nur weil etwas wie eine Gitarre (Flöte, Cello, …) aussieht, muss es sich nicht so anfühlen. Und viele billige Instrumente fühlen sich nicht gut an. Der Anfang auf einem Instrument ist schwierig genug. Da sollte man sich keine unnötigen Hürden aufstellen. Ein gutes Instrument muss nicht teuer sein. Eine gute Investition ist es allemal und man spart damit Geld. Wie?

Ein billiges Instrument hat praktisch keinen Wiederverkaufswert. Wenn du 150 € für eine billige Gitarre ausgibst, ist das Geld weg. Gibst du hingegen 300€ aus, kannst du es bei halbwegs sorgsamem Umgang im Zweifelsfall für 150 bis 200 € verkaufen. Der Verlust wäre also mit etwas Glück sogar geringer als beim Billighobel. Dein Gewinn ist eine größere Auswahl wirklich guter Instrumente, ein leichterer Einstieg für dein Kind und deine Freude an der Wärme seines Feuers. Eine bessere Investition gibt es nicht.

Wenn es um E-Gitarren geht, kann ich im unteren Preisbereich aus eigener Erfahrung die Pacifica-Reihe von Yamaha empfehlen. Für diese Empfehlung bekomme ich keinen Cent. Das war damals meine Wahl: Yamaha oder Squier. Die Yamaha war die bessere Klampfe und viele Gitarristen, die ich später kennengelernt habe, bestätigten diese Ansicht.


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